NOTFALL

Interview mit Martin Schöffmann, MA, BSc

Martin Schöffmann ist geschäftsführender Gesellschafter der ARIS Immobilientreuhand GmbH in Graz sowie der ARIS Immobilientreuhand GmbH Pinzgau. Der gebürtige Obersteirer leitet die Unternehmen seit dem ersten Tag.

Martin, wie nehmt Ihr die Kostensteigerungen wahr und wo liegt eure Aufgabe als Immobilienverwaltung?

Die Kostensteigerungen spüren wir alle. Es gilt für Eigentümer und Mieter wesentlich zwischen Betriebskosten und Heizkosten zu differenzieren. Zunächst zu den Betriebskosten: Die Betriebskosten sind bis auf wenige Ausnahmen, mit der Inflation gestiegen, das heißt von 2022 auf 2023 um durchschnittlich 10% Prozent. Unsere Aufgabe war es die erhöhten Kosten für 2023 bestmöglich zu kalkulieren und dann die erhöhten Kosten ab 2023 weiter zu verrechnen, da alles andere zu Liquiditätsengpässen am Wirtschaftskonto führen würde.

Jetzt zu den Heizkosten: Je nach Energieträger haben sich die Heizkosten in unterschiedlichem Ausmaß erhöht, die Steigerungen lagen deutlich über jenen der Inflation und haben je nach Energieträger dazu geführt, dass wir die Heizkosten um bis zu 200 % erhöhen mussten. Bei Gas und Strom hatten wir mit der ENERGO Gott sei Dank einen tollen Partner, der „uns“ über die „Grundversorgung“ geholfen hat, dass die Kosten für einen wesentlichen Teil der von uns verwalteten Liegenschaften nicht sofort und sprunghaft gestiegen sind. Wir waren beispielsweise die erste Verwaltung in Österreich ,die es geschafft hat, eine Gasanlage im Auftrag einer Wohnungseigentümergemeinschaft in der Grundversorgung anzumelden, die Einsparung lag in diesem Fall bei etwa 10,00 Cent pro Kilowattstunde für die Eigentümer der Wohnungseigentümergemeinschaft. Hier geht es defacto jedes Mal um sehr viel Geld für die Eigentümer und wir haben versucht das Best aus der Situation zu machen - es war eine Art Schadensbegrenzung für eine Situation, welche weder die Kunden noch wir verursacht hatten.

Hattet Ihr viele verärgerte Anrufe wegen der erhöhten Kosten oder ist das auf Unverständnis gestoßen?

Ja natürlich schon und das ist und war für die Mitarbeiter eine große Belastung. Die meisten Eigentümer und Mieter verstehen nach kurzer Erklärung sehr rasch, dass es sich hierbei um generelle Kostensteigerungen handelt und die Hausverwaltung die Kosten nicht verursacht, sondern weiterverrechnet. Das ist ein sehr wesentlicher Unterschied und in der Regel für alle verständlich.

Wie geht’s aus deiner Sicht weiter?

Man hört allgemein und sieht an den Börsen, dass die Energiekosten gesunken sind. Wir sind jetzt einmal gespannt, wie lange es dauert, bis die niedrigeren Kosten bei den Endverbrauchern ankommen. Sobald der Zeitpunkt nach Einschätzung unseres Partners ENERGO der Richtige ist, werden wieder Rahmenverträge abgeschlossen und der Strompreis und Gaspreis sollte gesenkt werden können. Auch die gestiegenen Preise am Energiesektor sind nicht am nächsten Tag bei uns angekommen, sondern Großteils erst mit Anfang 2023. Wir hatten jedoch eine sehr gute Position, weil unsere Rahmenverträge bei Strom und Gas erst mit Ende 2022 ausgelaufen sind, bis zu diesem Zeitpunkt hatte wir bei vielen Liegenschaften noch sehr gute Preise.

Habt Ihr eine Strategie im Einkauf von Strom und Gas?

Ja die haben wir und das hat uns und den Kunden 2022 auch enorm geholfen. Wir hatten bei einem Großteil der Liegenschaften, welche wir verwalten, bis Ende 2022 Rahmenverträge bei Gas und Strom im Energiepool der ENERGO abgeschlossen. Derzeit arbeitet ENERGO wie erwähnt wieder an einem Rahmenvertrag für die nächste Vergabe. Nachdem die Preise an den Börsen jetzt gesunken sind, ist hier wieder ein „Fenster“ offen.

Was gibt es für die Kunden der ARIS im Jahr 2023 sonst noch für NEWS?

Wir vergrößern unser Team der Hausbetreuung laufend. Mitte letzten Jahres dürften wir mit Franz Schreder einen sehr fähigen gelernten Tischler mit 15 Jahren Berufserfahrung als Teil der Mannschaft begrüßen! Aufgrund der vielen Nachfragen nach Handwerksleistungen in der Region haben wir Franz für etwa 2 Tage die Woche freigestellt, um Aufträge von Kunden der Hausverwaltung entgegenzunehmen. Wobei sich das Angebt exklusiv an unsere Kunden richtet. Als Tischler ist er natürlich ein guter Allrounder und geübt, wenn es um die Einstellung von Fenster und Türen, oder der Montage von Möbeln, Bodenlegearbeiten etc. geht. Bei Bedarf können sich die Kunden gerne bei uns melden.

Danke fürs Gespräch! Mit wem dürfen wir uns nächstes mal unterhalten?

Das nächste Interview wird mit unserer Prokuristin Pamela Epp - Edenhauser geführt. Dabei ergeben sich sicher ein paar spannende Einblicke aus einer anderen Perspektive.

Zu Gunsten der Lesbarkeit wurde zu Ungunsten der gendergerechten Formulierung entschieden, wir bitten um Verständnis.

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